Schwules Museum* Berlin Innenarchitekturkonzept von wiewiorra hopp schwark architekten
1985 aus der homosexuellen Subkultur heraus gegründet, entwickelte sich das Schwule Museum* in Berlin schnell zu einer viel beachteten Institution. Für das stetig anwachsende Archiv wurde 2013 ein neuer Standort gefunden und ausgebaut. Das Team von wiewiorra hopp schwark architekten entwickelte in der ehemaligen Druckerei an der Lützowstraße am Rande des Tiergartens ein spannungssreiches Konzept für die Innenarchitektur. Klare Schwarz-Weiß-Kontraste, die sich bis in die Gestaltung sämtlicher Möbel fortsetzen, fordern zum Dialog auf.
Die Schwarz-Weiß-Kontraste werden als pro und contra gelesen und symbolisieren Dialog und Diskurs. Die rosa Unisex-Toiletten sind dagegen reines Klischee – ein Augenzwinkern, dass von den Besuchern auch als solches wahrgenommen und verstanden wird.
1.600 Quadratmeter verteilt auf drei Ebenen: Vier Ausstellungsräume mit Foyer und Café sind zentral im Erdgeschoss untergebracht, im Obergeschoss befinden sich eine Präsenzbibliothek mit Rechercheplätzen, Büroräume und eine Werkstatt. Das Untergeschoss beherbergt den Archivbestand des Museums in klimatisierten Depots. „Ein konsequentes Haus braucht ein konsequentes Design“, so lautete die Anforderung von Carsten Wiewiorra, selbst Vorstandsmitglied des Schwulen Museums*. Das von ihm ehrenamtlich entwickelte Gestaltungskonzept kreiert mit einfachen, an das geringe Budget angepassten Mitteln ein kontrastreiches, markantes Interieur. Bis ins kleinste Detail findet das Farbkonzept Anwendung. Nicht nur die Wände, Decken und Böden – auch die Möbel wie der imposante schwarze Tresen mit weißer Ablagefläche, Tische und Stühle im Cafébereich und die Vitrinen in der Ausstellung spielen dieses Spiel der Gegensätze mit. Mal wild wie im Verbindungsgang zwischen den Ausstellungsräumen, der mit geneigten Wänden, einer abschüssigen Decke und dem rampenartigen schwarzen Boden eine besondere Stimmung erzeugt. Mal ruhig und zurückhaltend wie in den Ausstellungsräumen, wo der Schwarz-Weiß-Kontrast nur bei genauem Hinsehen in Form unscheinbarer, zurückversetzter schwarzer Filzsockel zu entdecken ist. Einfach und überzeugend ist auch das Lichtkonzept, das zunächst nur als Provisorium gedacht war, sich jedoch als optimale Lösung herausstellte: Jeweils vier an die Decke gehängte Neonröhren bilden ein diagonales Kreuz und sorgen durch diese Ausrichtung ohne Lichtverlust für eine gleichmäßige Ausleuchtung der Bibliothek. Die Kunst in den Ausstellungsräumen wird zusätzlich durch Strahler hervorgehoben. Von der Standortwahl bis zum Architekturkonzept folgte Carsten Wiewiorra einem spannungsreichen Ansatz.
Nicht nur die Räumlichkeiten selbst sprachen für den Standort in der Lützowstraße. Wiewiorras Idee war es, die gefragte Institution zu nutzen, um einen unbekannten, stillen Ort zu beleben, zu einer bekannten Adresse zu machen und somit neue Geschichte zu schreiben. Kein Wunder, dass auch die Toiletten als Rückzugsort gezielt belebt wurden. Innerhalb der reduzierten Design-Umgebung überraschen die Unisex-WC‘s als augenzwinkerndes Klischee mit rosafarbenen Fliesen. Und welche Farbe könnte mit ihren kulturellen Zuschreibungen besser geeignet sein für ein schelmisches Unisex-WC im Schwulen Museum* als Rosa?
Schwules Museum*: Es geht nicht nur um Schwule. Das Sternchen wurde dem Namen hinzugefügt, um der Offenheit des Vereins gegenüber jeder Form von Geschlechtlichkeit und sexueller Orientierung Ausdruck zu geben.
Objektdaten
- Objekt Schwules Museum*, Berlin
- Bauherr Verein der Freundinnen und Freunde des Schwulen Museums in Berlin e.V.
- Architekt Prof. Carsten Wiewiorra, wiewiorra hopp schwark Gesellschaft von Architekten mbH, Berlin
GROHE Produkte Waschtischarmatur Eurostyle Cosmopolitan, Vorwandinstallation Rapid SL, Abdeckplatte Nova Cosmopolitan, Tectron Skate Infrarot-Elektronik für Urinal
Fortschrittliche Technik hinter rosa Fliesen
Hinter den rosa Fliesen hält sich fortschrittliche GROHE Technologie dezent zurück. Sie bietet in Form von leicht zu installierenden Installationselementen einen stabilen Rahmen für die Montage von Waschtischen sowie von Urinalen und WCs inklusive der jeweiligen Spülsysteme.
Das Rapid SL Installationselement für das WC beinhaltet einen Spülkasten, dessen Spülvolumen ganz nach Bedarf abgerufen werden kann: Die Nova Cosmopolitan Bedienungen verfügen über zwei Tasten, mit denen der Nutzer die Spülmenge wählen und auch den Vorgang bei Bedarf vorzeitig abbrechen kann, um Wasser zu sparen.
Bedarfsgerecht geht es auch an den Urinalen zu. Ein Infrarot-Sensor in der Skate Urinal-Betätigungsplatte von GROHE erkennt die Anwesenheit des Nutzers und gibt automatisch die voreingestellte Spülmenge frei. So sind die Urinal-Spülungen komfortabel, einfach in der Bedienung und höchst hygienisch aufgrund der berührungslosen Aktivierung.
Die intuitive Bedienung von Armaturen ist an den Waschtischen durch GROHE Einhebelmischer der Kollektion Eurostyle Cosmopolitan garantiert. Denn die GROHE SilkMove® Kartuschen sorgen für die außergewöhnlich leichte und präzise Einstellung von Wassertemperatur und -menge. Nova Cosmopolitan Bedienungen für die WC Spülungen bilden eine optisch harmonische Kombination aus den Grundgeometrien Kreis und Quadrat.